Informationen für Betroffene

Sie benötigen unsere Hilfe?

  • Sie sind sich unsicher, ob ihr Alkoholkonsum noch normal ist?
  • Sie glauben, dass Sie zu viel Alkohol trinken?
  • Sie haben Angst, dass Sie abhängig sind oder auf dem Weg dorthin sind?
  • Sie können nicht alleine aufhören mit Trinken und brauchen schnelle Hilfe?

Keine einfachen Fragen – auch keine einfach Antworten.

Normal?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sagt, dass Männer, die mehr als 150 g reinem Alkohol und Frauen, die mehr als 100 g reinem Alkohol pro Woche zu sich nehmen, bereits einen riskanten Konsum haben (100g Alkohol entspricht ca. 2,5 Liter Bier, ca. 0,9 Liter Wein, ca. 0,3 Liter Schnaps) – auch einen täglichen Alkoholkonsum stuft die WHO als riskant ein.

Zu Viel?

Wie schon erwähnt, ist ein täglicher Konsum problematisch. Die WHO spricht ab 300 g reinen Alkohol bei einem Mann und ab 200 g bei einer Frau pro Woche von einem gefährlichen Konsum. Wobei die Alkoholmenge grundsätzlich nur ein Merkmal unter einigen anderen ist – beim Thema Abhängigkeit wird es etwas spezieller:

Abhängig?

Von einer Alkoholabhängigkeit kann ausgegangen werden, wenn Sie mindestens 3 der folgenden 6 Kriterien mit „Ja“ beantwortet werden können. (Der Bezugszeitraum sind dabei die letzten 12 Monate.)

  1. Spüren Sie häufig eine Art unbezwingbares Verlangen, Alkohol zu trinken?
  2. Kommt es vor, dass Sie nicht mehr aufhören können zu trinken, wenn Sie einmal begonnen haben?
  3. Trinken Sie manchmal morgens, um eine bestehende Übelkeit oder Zittern (z.B. Ihrer Hände) zu lindern?
  4. Brauchen Sie zunehmend mehr Alkohol, bevor Sie eine bestimmte Wirkung erzielen?
  5. Ändern Sie Tagespläne, um Alkohol trinken zu können? Richten Sie den Tag so ein, dass Sie regelmäßig Alkohol trinken können? Oder vernachlässigen Sie andere Interessen (z.B. Hobbies, Familie, Freunde) wegen des Trinkens?
  6. Trinken Sie, obwohl Sie spüren, dass der Alkoholkonsum zu schädlichen körperlichen, psychischen oder sozialen Folgen führt?

Achtung: Wenn Sie einmal in Ihrem Leben alkoholabhängig waren, gilt jeder – auch noch so geringe – Alkoholkonsum danach als Rückfall. Dauerhafte Abstinenz ist notwendig!

Wenn Sie hier weitere Informationen brauchen, können Sie sich an die Suchtberatungsstellen im Landkreis wenden.

Nicht allein Aufhören?

Wenn Sie nicht alleine aufhören können, brauchen Sie möglicherweise eine Entgiftung – in diese kann Sie Ihr Hausarzt überweisen – die Entgiftungen können in Kliniken im Landkreis gemacht werden.

Alkoholabhängigkeit hat, wie jede andere Sucht und Abhängigkeit auch, meist mehr als nur eine körperliche Seite. In der Regel sind persönliche Probleme/psychische Schwierigkeiten und ähnliches mitverantwortlich. Da sich diese meist über eine längere Zeit aufbauen, dauert es auch länger, bis diese bearbeitet werden können. Hier können Sie beispielsweise eine Entwöhnungsbehandlung machen – es gibt unterschiedliche ambulante und stationäre Möglichkeiten, über die Sie die Suchtberatungsstelle sehr gerne informiert und auch die entsprechenden Formalitäten mit Ihnen bespricht.

Kontaktadressen zu den Beratungstellen und Hilfsangeboten im Landkreis Konstanz finden Sie hier.